The Master is the Master
Müssen wir nicht alle irgendwem oder irgendwas dienen? Müssen wir uns nicht alle an Regeln und Richtlinien halten? Gerade in beruflichen Bereichen…?
Marketing und Unternehmenskommunikation gelten als spannendes Arbeitsumfeld. Man kann kreativ arbeiten, sich ansprechende Kampagnen überlegen, Grafiken erstellen oder erstellen lassen, sich immer wieder neu einbringen, Texte verfassen und strategisch überlegen, wie etwas am besten und am effizientesten kommuniziert wird.
Lustig wird es dann, wenn man sich intern über Begrifflichkeiten einig ist aber dann mit einer externen Agentur zusammenarbeitet. Gerade im Feld der Kommunikation werden viele Begriffe falsch verwendet oder schlicht verwechselt. Aber bleiben wir mal bei unserem Herzstück, bei PowerPoint.
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“Wir schicken Ihnen dann unseren PowerPoint Master zu“ sagen Kunden und wir erhalten Foliensammlungen.
Bei dem Begriff „Master“ zum Beispiel entsteht schon seit vielen Jahren gelegentlich ein Missverständnis zwischen Marketingabteilungen und Designagenturen. Oftmals bezeichnen Unternehmen eine Ansammlung an PowerPoint Folien, die größtenteils intern und extern zur Darstellung des Unternehmens und der Unternehmensdaten verwendet werden als ihre „Master- Datei“. Sind die Mitarbeiter nicht so firm in PowerPoint, ist ihnen auch nicht ganz geläufig, was der Master wirklich ist
Förmchen und Kekse
Der PowerPoint Master ist technische Grundlage, sozusagen das Förmchen.
Diese erleichtert es, die Folien einer Präsentation einheitlich zu halten und leichter zu bearbeiten. Durch eine vorgegebene Bemaßung können die Positionierungen der Überschriften, des Content-Bereiches und der Fußzeilen gesichert werden. Die hauseigenen Farbtöne, sowie gewünschte Schriftarten und Schriftgrößen, definierte Listenebenen und Zeilenabstände erleichtern die unternehmenskonforme Darstellung der Inhalte. Der PowerPoint Master ist somit das, was hinter der Präsentation liegt. Durch die im Master festgelegten Layouts sollte die Gestaltung von Präsentationen eigentlich kein Problem mehr sein.
Oder doch?
Schauen wir uns nun die passenden Kekse mal an. Fast jedes Unternehmen hat einen individuellen und definierten Master, um die Erstellung von Präsentationen zu erleichtern. Doch in Konzernen fallen den Kollegen immer wieder lustige Sachen ein. Viele bringen ihren persönlichen Touch, was es der Corporate Design Crew manchmal schwierig macht, diese Präsentationen freizugeben. Schlecht aufgelöste Bilder, die aus dem Inhaltsbereich herausragen, Headlines verschoben oder in einer anderen Schriftart dargestellt, die Farbpalette ignoriert, lustige Screenshots aus dem Netz in die Folien geknallt, was nicht nur hässlich wirkt, sondern auch schlicht illegal sein könnte.
Es ist eigentlich so einfach, sich an den Master und seine Vorgaben zu halten und doch… gibt es die Rebells, die Folienwüter, die Designverächter.
Kürzlich habe ich bei meinem Kollegen Peter-Claus Lamprecht in einem Post gelesen, dass sein Kunde nicht wollte, dass seine PowerPoint zu gut aussieht, denn dann würde man von ihm denken, dass er sich mehr um das Aussehen als den Inhalt gekümmert hätte. Schon witzig unsere Corporate Welt. Zum Einen, wollen Sie Vollprofis mit charismatischer Selbstdarstellungsfähigkeit, die als Leader wie aus dem Ei gepellt wirken und zum anderen wird es abgewertet, wenn man es ihnen auf weiteren Ebenen gleichtut.